Wer geimpft ist, schützt aber nicht nur sich selbst vor einer (schweren) Pneumokokken-Infektion, sondern auch all jene, die sich aus verschiedenen Gründen nicht gegen Pneumokokken impfen lassen können. Experten empfehlen die Pneumokokken-Impfung bereits für Säuglinge ab zwei Monaten. Bei einem viralen Atemwegsinfekt kann sich zusätzlich leicht eine bakterielle Infektion – etwa mit Pneumokokken – entwickeln (bakterielle Superinfektion). Um dem vorzubeugen, bleiben Sie während einer Infektion der Atemwege besser zu Hause und schränken Ihre Kontakte zu anderen Menschen ein, bis Ihre Symptome deutlich abgeklungen sind. Leichte Pneumokokken-Infektionen können meist symptomatisch behandelt werden.
Die Nasennebenhöhlenentzündung gehört zu den häufigsten Atemwegserkrankungen. Besonders gefährlich sind sogenannte invasive Pneumokokken-Erkrankungen (IPD, engl. für invasive pneumococcal disease). Dabei breiten sich die Bakterien in ansonsten sterilen Körperflüssigkeiten (wie Blut, Nervenwasser) aus. Pneumokokken siedeln sich häufig schon im Säuglingsalter auf den Schleimhäuten des Nasen-Rachen-Raumes an. Die Bakterien können aber auch vor Ort oder nach Einwandern in andere Körperregionen zum Teil schwere Infektionen auslösen.
Ältere Menschen, sogar solche ohne andere Krankheiten, neigen zu einer schlechteren Prognose bei Pneumokokkeninfektionen. Pneumokokken ist außerdem schwer beizukommen, weil eine ganze Reihe von Bakterienstämmen unempfindlich gegenüber Antibiotika geworden ist. Es besteht bei speziellen Pneumokokkenarten eine Gewöhnung an die antibiotischen Wirkstoffe, was eine Therapie extrem erschwert. Unter den Mikroorganismen, den Bakterien, nehmen die Pneumokokken eine gesonderte Position ein. Pneumokokken sind auf natürliche Art und Weise im menschlichen Organismus vorhanden. Antikörperbestimmungen im Serum sind zur Diagnostik von Pneumokokkeninfektionen ungeeignet (Indikation ausschließlich im Rahmen der Abklärung von Immundefekten sowie Impferfolgskontrolle bei Immunsuppression).
Fluorchinolone (z. B. Moxifloxacin, Levofloxacin), Omadacyclin und Lefamulin sind bei Atemwegsinfektionen mit hoch penicillinresistenten Pneumokokken bei Erwachsenen wirksam. Es gibt Hinweise darauf, dass die Sterblichkeitsrate für bakteriämische Pneumokokkenpneumonie niedriger ist, wenn eine Kombinationstherapie (z. B. Makrolid zzgl. Beta-Lactam) verwendet wird. Die Impfungen haben nicht nur direkte Auswirkungen auf die geimpften Personen, sondern führen auch zu einem sogenannten Herdenimmunitätseffekt. Da geimpfte Personen weniger Pneumokokken im Nasen-Rachen-Raum tragen, wird die Verbreitung der Bakterien in der Gemeinschaft reduziert, was indirekt auch ungeimpfte Personen schützt. Besonders bei Kleinkindern zeigt sich dieser Effekt deutlich, da sie häufig Träger und Verbreiter von Pneumokokken sind. Die Behandlung von Infektionen mit resistenten Pneumokokkenstämmen stellt eine wachsende Herausforderung dar.
Eine enorm hohe Gefährdung besteht bei Neugeborenen und Kleinkindern sowie bei älteren Menschen. Das Immunsystem ist bei diesen Gruppen entweder unzureichend entwickelt oder geschwächt. Ein weiteres Problem, welches sich in Bezug auf die gezielte Behandlung von Infektionen durch Pneumokokken ergibt, ist häufig deren sogenannte invasive Ausbreitung im Körper. Pneumokokken-Pneumonie Menschen über 50 Jahren erkranken meist an Lungenentzündung. Diese ist auch deshalb besonders gefährlich, weil sie leicht übersehen wird. Typische Krankheitssymptome, wie plötzliches hohes Fieber, Schüttelfrost, Husten, eitriger Auswurf, sind im Alter seltener.
Insbesondere wird von der Impfung erhofft, das Entstehen von Antibiotikaresistenzen einzudämmen, die das Behandeln von Pneumokokken-Infektionen weltweit erschweren. Daher wird von einigen Stellen gefordert, die Impfung sollte in größerem Umfang genutzt werden als bisher. In Deutschland kommen Penicillin-resistente Stämme von Streptococcus pneumoniae relativ selten vor. 4 bis 20 % der Fälle kann allerdings eine intermediäre Empfindlichkeit gegenüber Penicillin vorliegen. In Frankreich, den USA und Spanien sind jedoch bereits bis zu einem Drittel der isolierten Stämme als intermediär oder resistent eingestuft worden.
Sie gehören zur Klasse der Bacilli und zur Ordnung der Lactobacillales. Ihre Klassifikation basiert auf ihrer Fähigkeit, eine Polysaccharidkapsel zu bilden, die in über 90 verschiedene Serotypen unterteilt ist, die für ihre Virulenz und Immunreaktionen entscheidend sind. Die Pneumokokken sind die Auslöser für die bekannte Lungenentzündung, welche insbesondere für Kleinkinder und geschwächte ältere Menschen ein besonders hohes gesundheitliches Risiko darstellt. Eine invasive Pneumokokken-Erkrankung müssen Mediziner rasch behandeln. Insbesondere bei bakterieller Meningitis und Sepsis sollte die Antibiotikatherapie so schnell wie möglich beginnen – idealerweise innerhalb einer Stunde nach der Diagnose! So lässt sich ein schwerer und manchmal tödlicher Verlauf am besten verhindern.
Serotyp 3 ist der übliche Erreger, aber andere Pneumokokken-Serotypen können beteiligt sein. Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae oder S. pneumoniae) sind Bakterien, die verschiedene Krankheiten verursachen können. So gelten sie als häufigste Erreger von Lungenentzündungen, bakteriellen Hirnhautentzündungen bei Erwachsenen und bakteriellen Infektionskrankheiten wie Mittelohrentzündungen bei Kindern.
Einer Hirnhautentzündung (Meningitis) geht meist eine Infektion der oberen Atemwege voraus. Im Säuglingsalter haben Kinder hohes Fieber, erbrechen, sind apathisch oder unruhig, verweigern die Nahrung oder erleiden Krampfanfälle. Sind die Kinder Forest Arrow älter als ein Jahr, tritt die typische Nackensteifheit (Meningismus) auf, darüber hinaus Kopfschmerzen und Bewusstlosigkeit. Auch wenn das Kind die Infektion überlebt, kann es Hirnschäden zurückbehalten, taub sein oder schlechter sehen.
Außerdem sind Pneumokokken Haupterreger einer bakteriellen Hirnhautentzündung (Meningitis). Dabei birgt die Pneumokokken-Meningitis ein höheres Risiko für einen tödlichen Verlauf oder bleibende Schäden als andere bakterielle Hirnhautentzündungen. In der Schweiz ist der positive laboranalytische Befund zu Streptococcus pneumoniae bzw. Meldepflichtig und zwar nach dem Epidemiengesetz (EpG) in Verbindung mit der Epidemienverordnung und Anhang 3 bzw. Anhang 1 der Verordnung des EDI über die Meldung von Beobachtungen übertragbarer Krankheiten des Menschen. Obwohl die Impfung gut verträglich ist, ist nur ein kleiner Teil der Menschen, für die sie empfohlen wird, geimpft.

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